Nach Möglichkeit kaufe ich nur saisonal und regional ein. Neben den Kohlsorten und den lagerfähigen Wurzeln und Knollen wird die Auswahl an regionalen Gemüsen gerade deutlich kleiner. Nicht nur im Winter sind sie eine äußerst gesunde Bereicherung unseres Speiseplans: Sprossen, auch Keimlinge genannt. Ob Rettich, Radieschen, Mungbohnen, Brokkoli oder eine von vielen Fertigmischungen, die Auswahl ist groß. Informiert euch in eurem Bioladen oder Reformhaus. Es gibt verschiedene Methoden der Keimlingszucht.
Ich verwende zwei Keimgläser, die ich im Wechsel befülle. Ein Keimglas bekommt man für weniger als 10,- €. Ihr bekommt auch Schalensysteme mit mehreren Etagen.
Ich verwende zwei Keimgläser, die ich im Wechsel befülle. Ein Keimglas bekommt man für weniger als 10,- €. Ihr bekommt auch Schalensysteme mit mehreren Etagen.
Das Saatgut sollte unbedingt bio sein und Speisequalität besitzen, anderes Saatgut wird meist chemisch behandelt. Wenn ihr euch für eine Sorte entschieden habt, einen gehäuften Esslöffel Samen auf ein 300-500 ml Glas bzw. eine Etage geben, mit Wasser bedecken und einige Stunden stehen lassen und dann abgießen. Von nun an zwei mal täglich gut mit Wasser spülen, abgießen und in der Küche an einem Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung aufbewahren. Je nach Sorte dauert das Keimen zwei bis 3 Tage. Am wertvollsten sind die Sprossen, wenn der Austrieb nicht mehr als die einfache bis doppelte Länge des Samenkorns hat. Wichtig ist das 2 mal tägliche Spülen! So verhindert man Schimmelbildung und Fäulnis, und vom Keimling produzierte Verdauungshemmstoffe werden entfernt. Einige Keimlinge haben feine Wurzelhärchen, die man mit Schimmel verwechseln könnte. Schimmel riecht typisch muffig schimmlig. Gute Keime riechen frisch und manchmal typisch eigen wie bei Rettich oder Kresse.
Das Ergebnis ist vielseitig einsetzbar. Ich liebe Sprossen als Salat, als Brotbelag, als Topping auf Suppen, in meinen grünen Smoothies u.v.a.. Sie sollten unbedingt als Rohkost verzehrt werden mit Ausnahme von Sprossen einiger Hülsenfrüchte wie Kichererbsen. Diese können problematische Hämagglutinine enthalten und sollten besser blanchiert werden. Nicht länger als einen Tag im Kühlschrank lagern, sondern immer wieder frisch ansetzen.
Keimlinge sind außerordentlich reich an essentiellen Nährstoffen, vor allem sind sie reich an sekundären Pflanzenstoffen und eine äußerst gesunde Bereicherung unserer Gemüseauswahl. Das in Brokkolisprossen reichlich vorkommende Sulforaphan zum Beispiel hemmt nachweislich das Wachstum von Tumorzellen. Zum Thema sekundäre Pflanzenstoffe und vegane Ernährung als Teil einer Krebstherapie bzw. als Teil einer krebsvorbeugende Lebensweise in Kürze mehr auf diesem Blog.
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