Freitag, 11. Dezember 2015

Akne - ein Problem der Ernährung


Wissenschaft & Forschung(1)

Einen engen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Akne und dem westlichen Ernährungsstil sieht Prof. Bodo C. Melnik von der Universität Osnabrück. Eine Schlüsselrolle bei der Auslösung der Akne
schreibt er raffinierten Kohlenhydraten, also Zucker und Weißmehl, tierlichen Eiweißen, ungesättigten Fetten sowie Transfetten (erhitzte bzw. gehärtete Pflanzenfette) zu. Im Zentrum der auslösenden Signalprozesse steht für ihn der Insulin-ähnliche-Wachstumsfaktor-1 (IGF-1), ein wichtiges Wachstumshormon für Kälber. Als „ideale Aknediät“ empfiehlt Prof. Melnik eine Ernährung „wie in der Steinzeit“, wobei er diese erstaunlicherweise ganz anders definiert, als das was  bisher gemeinhin als „Paläo-Ernährung“ bezeichnet wird: Den Hauptanteil der Nahrung sollten Gemüse und Obst mit niedrigem glykämischen Index* bilden. Der Akne vorbeugend seien des weiteren Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole. Dies sind u.a. Beeren, Äpfel, Walnüsse, grüner Tee, Grünkohl und die Kakaobohne. Polyphenole sitzen in den Randschichten der Früchte und Gemüse und sind hitzestabil. Darüber hinaus schreibt er den Omega-3-Fettsäuren eine große Bedeutung zu, weshalb Melnik zum Verzehr von Meeresfisch rät, ohne zu erwähnen, dass eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 problemlos aus pflanzlicher Kost zu realisieren ist. Hohe Gehalte an Alpha-Linolensäure, die Schlüsselsubstanz zur Synthese von EPA** und DHA***, finden sich beispielsweise in Leinsamen, Kürbiskernen, Hanfsamen, Walnüssen sowie in den daraus gepressten Ölen. Die "ideale Akne-Diät“ ist für mich vegan.
Mehr zu den Themen Nahrungsfette und sekundäre Pflanzenstoffe demnächst hier unter Ernährungswissen.
 Quelle: Melnik BC.Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology 2015;8:371-388

*Der glykämische Index ist eine Größe, die die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse abbildet.   Je höher der GI eines Nahrungsmittel ist, desto höher die Insulinausschüttung beim Essen. Im Web findet ihr zahlreiche Tabellen zum GI von Nahrungsmitteln.
**Eicosapentaensäure (Omega-3)
***Docosahexaensäure (Omega-3)


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