Einer der am häufigsten geäußerten Kritikpunkte an einer veganen Ernährung ist der, dass Pflanzenkost das lebenswichtige Vitamin B 12 nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stellt. Was ist der aktuelle Stand der Forschung, und
was ist für Veganer ein must know ?...
Eine Ernährung bei der ich ein Vitamin von außen zu führen muss, um gesund zu bleiben, ist doch nicht natürlich, oder? Eben die Frage nach der Verfügbarkeit von Vitamin B12 pflanzlichen Ursprungs steht u.a. im Mittelpunkt der aktuellen Forschung rund um die vegane Ernährung. Nennenswerte Vitamin B 12-Gehalte weisen u.a. Brottrunk, Chlorella und anderen Algen sowie alkoholfreies Weißbier auf. Bisher konnte allerdings nicht der endgültige Beweis erbracht werden, dass das Vitamin B12 aus pflnazlichen Quellen den Vitamin B12-Bedarf des Menschen ausreichend decken kann. Die Frage, ob Vitamin B12 von außen zugeführt werden muss, ist also bisher noch nicht beantwortet. Da ein schwerer Vitamin B 12-Mangel aber u.a. zu irreparablen Schäden am Nervensystem führt, gilt weiter die Empfehlung zur Einnahme in Tropfen- oder Tablettenform. Eltern von veganen Kindern sollten unter keinen Umständen auf die vorbeugende Gabe von Vitamin B 12 verzichten!
Wissenschaftlich bewiesen ist allerdings seit kurzem, dass die Verwendung der Vitamin B12-Zahnpasta der Firma Sante, die es mit und ohne Fluorid im Handel gibt, eine ausreichende Versorgung sicherstellt und sogar einen Mangel beheben kann. Einsteiger in die vegane Ernährung müssen nicht gleich nervös werden, denn in ihrer Leber befindet sich ein Vorrat für mehrere Jahre. Dieser kann sich jedoch theoretisch durch bestimmte vegetarische Ernährungsformen schon im Vorfeld verringert haben.
Echte Sicherheit schafft der Labortest: Holotranscobalamin, kurz Holo-TC, heißt der Laborwert, der Aufschluss gibt über deinen B12-Vorrat. Die „einfache“ Bestimmung von Vitamin B12 im Serum sagt zu wenig aus. Frag bei deiner Krankenkasse nach, ob die Kosten übernommen werden, wenn du vegan lebst. Wenn nicht kostet der Test 32,18 € nach der Gebührenordnung für Ärzte. Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten üblicherweise.
Übrigens,…es gibt genau genommen weder "tierliches" noch "pflanzliches" Vitamin B12. Ausschließlich einzellige Mikroorganismen aus den Reichen der Pilze, Algen und Bakterien sind zu der Biosynthese befähigt. Das heißt Tiere beziehen ihr Vitamin B 12 auch nur aus diesen Quellen. Das Leben aller höheren Tiere also auch unseres hängt an der Aktivität von Einzellern. Dieses Wissen schafft ein wenig Platz für Demut und Ehrfurcht vor der Schöpfung, wie sie Albert Schweitzer vor 100 Jahren schon von uns gefordert hat.
Foto: Tim Reckmann über photopin.com
photo credit: FotoDB.de <a href="http://www.flickr.com/photos/115225894@N07/23734375974">Pillen im Blister</a> via <a href="http://photopin.com">photopin</a> <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/">(license)</a>
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Hallo Martin!
AntwortenLöschenMan hört immer wieder davon, dass man als Veganer einen Vitamin B12 Mangel bekommen kann. Vielen Dank für diesen umfangreichen Artikel, der etwas Licht ins Dunkel bringt.
Gruß, Melli