Dienstag, 20. September 2016

Vollkornprodukte fördern stark die Gesundheit



Ernährungswissen(15)

Mit den  Ergebnissen einer Metaanalyse von 45 prospektiven Studien zur gesundheitlichen Bedeutung von Vollkornprodukten konnte erstmals der wissenschaftliche Nachweis erbracht werden, dass sich der regelmäßige Genuss von Vollkorn stark positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Bei einem Konsum von drei Portionen Vollkorn pro Tag, z.B zwei Scheiben Vollkornbrot und einer Portion Müesli, sinkt das Risiko für koronare Herzkrankheit (Herzinfarkt) um 19 %, das Risiko für Herz-Kreialauferkrankungen um 22 %. Das Risiko für Krebserkrankungen sinkt dabei um 15 % und die Gesamtsterblichkeit wird um 17 % reduziert. Signifikante Risikominderungen fanden sich ebenfalls für Atemwegserkrankungen, Infektionen, Diabetes und neurologische Erkrankungen. Mit einer Steigerung der Zufuhr an Vollkornprodukten sinkt das Erkrankungsrisiko noch weiter ab.[1]

Zurückzuführen ist dies meiner Meinung nach auf die hohen Gehalte an B-Vitaminen, die Antioxidantien Selen und Vitamin E, die sekundären Pflanzenstoffe und natürlich die Ballaststoffe, die für Volumen sorgen, Gifte binden und die Passagezeit im Darm verkürzen. Man könnte die Aufzählung noch mit Mineralstoffen und Spurenelementen fortsetzen. Das alles findet sich in Weißmehlprodukten nicht, sie bestehen fast nur noch aus Stärke, die zu Zucker abgebaut wird.

Die Zahngesundheit wurde in dieser Studie nicht berücksichtigt, doch besteht schon lange kein Zweifel mehr daran, dass eine kauintensive, zuckerarme und wenig säurebildende Ernährung die Zahngesundheit verbessert.[2][3] Vollkornprodukte erfüllen diesen Anspruch sehr gut.

Vorsicht: Nicht alles was nach Vollkorn ausssieht oder "Vollkorn" heißt ist es auch! Oft haben Brot, Brötchen und Gebäcke nur ein paar Prozent Anteil Vollkornmehl, oder es wurde etwas Kleie dazu gegeben. Auch dunkle Farbe des Brotes sagt nichts aus. Um den Anschein von "gesund" oder einem Roggenanteil zu erwecken, werden die Teige mit Sirup oder Zuckercouleur gefärbt. Also immer nachfragen, auch beim Biobäcker.

Wer eine Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie hat, isst idealerweise Reis, Hirse, Amaranth, Quinoa oder Buchweizen in "Vollkornqualität". Die meisten glutenfreien Backwaren aus der Packung erfüllen diese Qualität nicht und entsprechen nährwerrtlosen Weißmehlprodukten.
Die Firma "Bauck" (Demeter) hat glutenfreie Haferflocken im Sortiment. 

Und nicht vergessen: Auch Nudeln werden aus Mehl hergestellt. Bei den makrobiotischen Produkten im Bioladen findet ihr Vollreisnudeln, die ich persönlich lieber mag als Vollkornnudeln aus Dinkel oder Roggen und die auch gut schmecken mit Italianstyle-Soßen oder Pesto.

Müesli schmeckt mir am besten mit Reis-Kokos-Drink (Fa. Provamel), aber auch Dinkel-Mandel-Drink oder Hirse-Drink (Fa. Natumi) sind leckere Alternativen zu Sojamilch. Auch mit Birnensaft schmeckt mir mein Müesli.


Quellen:
[1]Aune D et al.,Whole grain consumption and risk of cardiovascular disease, cancer, and all cause and cause specific mortality: systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies,BMJ 2016; 353 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.i2716 (Published 14 June 2016) Cite this as: British Medical Journal 2016;353:i2716 

[2]Biesalski, H.-K., Ernährungsmedizin, Georg Thieme Verlag, Stuttgart (2004)

[3]Aid-Broschüre: »Biss für Biss gesunde Zähne« (2006).

Foto: pixabay.com 

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