Dienstag, 13. September 2016

Pflanzliche Proteine verlängern das Leben, tierliche verkürzen es


Wissenschaft & Forschung(19)

Das ist eine von einigen neuen Erkenntnissen, die aus einer tiefen Datenanalyse der Nurses Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) gewonnen werden konnten. 

Hierbei wurden umfassende Gesundheitsdaten ausgewertet, die seit den 1980er Jahren von mehr als 170.000 Teilnehmern gesammelt werden konnten. Mehr als 3,5 Millonen Personenjahre konnten dabei in die Analyse eingeschlossen werden.

Es konnte gezeigt werden, dass der vorwiegende Konsum von tierlichem Eiweiß, das waren Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier, zu einer signifikant höheren Sterblichkeit führt insbesondere bei Menschen mit mindestens einem ungesunden Lifestylefaktor. Diese Faktoren waren Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen oder starker Alkoholkonsum. In der Gruppe ohne ungesunde Lifestylefaktoren war dies nicht mehr deutlich, wobei hier tierliche Proteine wie Fisch und Geflügel an erster Stelle der Proteinquellen standen. In der Gruppe mit mindestens einem ungesunden Lifestylefaktor waren es  unverarbeitetes und verarbeitetes rotes Fleisch sowie Milchprodukte und Eier.

Bemerkenswert ist vor allem die Erkenntnis, dass der Konsum vorwiegend pflanzlicher Proteine mit einer geringerem Sterblichkeit verbunden war mit oder ohne ungesunde Lifestylefaktoren.

Kam es im Beobachtungszeitraum zu einer Ernährungsumstellung, dass heißt zu einem Wechsel der bevorzugten Proteinquelle von tierlich auf pflanzlich, sank die Sterblichkeit.

Den Hauptanteil von erhöhten oder verminderten Todesursachen machten in allen Gruppen Herz-Kreislauferkrankungen aus.

Bisherige Studien hatten sich ausschließlich mit der Gesamtzufuhr von Proteinen befasst nicht aber zwischen den Proteinquellen differennziert. 

Der Autor schlussfolgert, dass in Zukunft die Empfehlungen zur Aufnahme von Nahrungsprotein sich nicht auf die Gesamtmenge beschränken werden, sondern um die Empfehlung egänzt werden muss, den Bedarf insbesondere durch Proteine pflanzlicher Herkunft zu decken. Hiervon würden Einzelfaktoren wie Blutdruck und Gewichtsverlauf ebenso beeinflusst sein wie der gesamte Gesundheitszustand in der Zukunft.

Von meiner Seite sei hier noch einmal darauf hingewiesen, welchen gefährlichen Unsinn Paläo- und andere Einweißdiäten darstellen. Sie dienen als Rechtfertigung für Fleischfresserei ohne Rücksicht auf  Tierwohl, Umwelt, Klima und die eigene Gesundheit, für die dann die Krankenkasse aufkommt, wenn sie erstmal ruiniert ist.


Quelle: Mingyang Song et al.,Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality, JAMA Intern Med, Published online August 01, 2016. doi:10.1001/jamainternmed.
Foto:pixabay.com 





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen